Ruderi del castello di San Michele

Die Form des Schlosses wird durch drei Hauptobjekte bestimmt, die noch in den vom Erdbeben zerstörten Mauern zu erkennen sind. In der Mitte des Gebäudes erhebt sich ein verfallener Block, der die ursprüngliche Festung gewesen sein muss, der alte Bergfried, von dem einige glauben, dass er von den Römern gebaut wurde und der auf dem Felsen des höchsten Teils des Hügels in 890 m Höhe gegründet ist. Es besteht aus zwei rechteckigen Räumen mit Tonnengewölbe, die durch eine Tür miteinander und mit der Außenwelt verbunden sind. Um den Bergfried herum, der einen viereckigen Hof von etwa 25 x 30 m umschließt, befindet sich die Umfriedung, die aus großen und teilweise unregelmäßigen Blöcken gemauert ist, die an den vier Ecken mit großen Türmen verstärkt sind, die ebenfalls viereckig sind und eine durchschnittliche Seitenlänge von etwa 7 m und eine maximale Höhe von 12 m haben. Der Bau geht auf die Langobarden in der Mitte des 9. Jahrhunderts zurück, als es zu einer Gebietsaufteilung zwischen den Fürsten Radelchi und Siconolfo kam. An die nordöstliche Ecke lehnt sich schließlich die Chiesa di San Michele Arcangelo aus dem 18. Jahrhundert (die bereits Mitte des 16. Jahrhunderts in Form einer Kapelle vorhanden war), deren Kult von den Langobarden hierher verpflanzt wurde. Zur zeitlichen Einordnung des Baus von Schloss und Kirche genügt der Hinweis, dass die Anlage in den Jahrhunderten nach dem 9. Jahrhundert von den verschiedenen Feudalherren und Ortsherren, die in ihren Besitz kamen, mehrfach verbessert wurde. So kaufte der Fürst von Stigliano Luigi Carafa 1556 die gesamte Stadt Volturara und damit auch das Schloss San Michele, das er mit einer dem kämpfenden Heiligen geweihten Kapelle ausstattete. Mehrere Erdbeben in den Jahren 1561, 1688 und 1694 verursachten schwere Schäden an dem Komplex, bis am 3. Mai 1734 der Bischof von Montemarano, Mons. Ghirardi den Erzpriester Nicola Pennetti beauftragte, die neue Kirche zu segnen und zu eröffnen. Der kleine Raum von San Michele wurde eindrucksvoll in die äußere Flanke der Ostseite des Schlosses eingefügt. Von all dem sehen wir heute das Skelett. Das Erdbeben am 23. November 1980 zerstörte die Reste der Festung und einen großen Teil der Kirche.