Marzano di Nola

Die Gemeinde Marzano di Nola liegt in der Region Vallo di Lauro. Es ist eine Stadt mit 1.671 Einwohnern, 90 Meter über dem Meeresspiegel und 33 km von Avellino entfernt. Das Gebiet umfasst 4,72 km² und die Nachbargemeinden sind: Domicella, Liveri, Pago del Vallo di Lauro und Visciano.
Die Etymologie des Namens könnte von der Siedlung im Gebiet der Martiales von Larino oder vom Präfekten von Nola in römischer Zeit, Marcianus, oder wiederum von der vermuteten Existenz eines dem Gott Mars geweihten Tempels an der Straße, die Nola mit Lauro verband, herrühren; die Angabe "di Nola" kennzeichnet das Gebiet in unmittelbarer Nähe zum Agro Nolano. Die Einwohner werden Marzanesi genannt, und San Trifone Martire ist ihr Schutzheiliger.
 

INTERESSANTE ORTE


Chiesa di San Trifone Martire - Erbaut in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im spätbarocken Stil mit eindeutig kampanischem Ursprung
Santuario Maria Santissima dell'Abbondanza - Im 15. Jahrhundert auf einem Felsvorsprung erbaut, bietet es ein schönes Panorama mit dem Vesuv im Hintergrund
Complesso Medievale Turris Martiani - enthält die antiken Überreste des etruskischen Turms, des wichtigsten Symbols des Dorfes
Piazzale Maria Santissima dell'Abbondanza - Der Platz wurde nach dem gleichnamigen Heiligtum benannt und ist über eine breite Treppe erreichbar.
Pietra Maula - Gebiet von gemeinschaftlichem Interesse, das durch das Vorhandensein einer ausgeprägten biologischen Vielfalt gekennzeichnet ist
Aree naturalistiche - La Pineta und Congrega Maria Santissima dell'Abbondanza



VERANSTALTUNGEN


Festa patronale di San Trifone Martire - Religiöse Feierlichkeiten zu Ehren des Schutzpatrons, die im November stattfinden
Festa di Maria Santissima dell'Abbondanza - Religiöse Veranstaltung zu Ehren von Madonna dell'Abbondanza, die am letzten Sonntag im Juli stattfindet
Il Nocciolo e le Strade dei Forni - önogastronomische und touristische Route, Teil des regionalen Strategieplans "Terre Antiche del Nocciolo" (Alte Gebiete des Haselnussbaums)
Carnevale Marzanese - Traditionelle Faschingsfeierlichkeiten am Dienstag vor Aschermittwoch



GERICHTE UND TYPISCHE PRODUKTE


Nocciola - Ein typisches Produkt aus Bassa Irpinia und dem Marzano-Gebiet
Noce malizia PAT - Lokales Produkt, typisch für das Vallo di Lauro-Gebiet
Agrumi - Das Gebiet von Marzano di Nola ist auch für seine Zitrushaine bekannt



KURIOSITÄTEN

Im Jahr 2014 wurde die Gemeinde Marzano di Nola zur "Città Mariana" (Marianische Stadt) ernannt, weil sie einen starken religiösen Kult um die Madonna dell'Abbondanza pflegt, dessen Festlichkeiten mit der Fastenzeit beginnen, d. h. 40 Tage vor dem eigentlichen Festtag.
 

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND

Marzano di Nola ist, wie viele Orte im Lauro-Tal, eine Stadt etruskischen Ursprungs: Davon zeugen zahlreiche Funde von Tonmaterial, das in den für die damalige Kunst typischen Farben Rot und Schwarz verziert ist. Nach dem Niedergang der etruskischen Macht, etwa in der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr., entstand die oskische Nationalität, die aus der Verschmelzung von Samniten und Opiern hervorging. In römischer Zeit und insbesondere während des Bürgerkriegs gegen Marius, zwischen 90 und 80 v. Chr., wurde das Gebiet von Marzano zunächst von Sulla und dann von Spartacus geplündert.
In späterer Zeit fiel Marzano um 594 in die Hände der Langobarden und wurde Teil von Longobardia minor. Später wurde sie Teil des langobardischen Gastaldates von Nola und bot für kurze Zeit Bischof Basilius Zuflucht, der versuchte, der Wut der Invasoren zu entkommen. In den folgenden Jahren war das Gebiet von Marzano zwischen den Langobarden und dem Herzogtum Neapel umstritten, bis es letzterem in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts gelang, es in seine Grenzen einzugliedern.
Traurige Berühmtheit erlangte das Massaker von Marzano di Nola, das am 26. April 1799, auf dem Höhepunkt der neapolitanischen Revolution, von den Franzosen verübt wurde und bei dem elf Menschen ums Leben kamen, darunter der Pfarrer Don Venanzio della Pietra.

 

 Marzano di Nola ist ein Spiel der ständigen Entdeckung und der Suche nach antiken Geschmäckern für diejenigen, die es erleben wollen