San Michele di Serino

Die Gemeinde San Michele di Serino liegt im Gebiet des Valle del Sabato. Es ist eine Stadt mit 2.484 Einwohnern, 364 Meter über dem Meeresspiegel und 9 km von Avellino entfernt. Das Gebiet umfasst 4,47 km² und die Nachbargemeinden sind: Aiello del Sabato, Cesinali, Santa Lucia di Serino, Santo Stefano del Sole und Serino.
Die Etymologie des Namens ist eine klare Anspielung auf den Schutzpatron der Stadt, während die Angabe "Serino" auf die geografische Nähe zu einer der Nachbargemeinden hinweist. Die Einwohner werden Sammichelesi genannt und San Michele Arcangelo ist ihr Schutzpatron.
 

INTERESSANTE ORTE


Palazzo Mariconda - Adelsgebäude aus dem 19. Jahrhundert, von dem heute nur noch die Fassade erhalten ist
Chiesa di San Michele Arcangelo - Pfarrkirche, komplett umgebaut und eingeweiht 1993
Chiesa della Madonna delle Grazie - Religiöses Gebäude in der gleichnamigen Ortschaft
Ruderi del Castello - Überreste einer alten Festung auf dem Hügel von Madonna delle Grazie
Murales - Straßenkunstwerke, die im Rahmen des Projekts St.Art entstanden sind, darunter insbesondere die Schwarze Madonna von Omer UniaTdk und D. Egon



VERANSTALTUNGEN


Sagra della Patata - Ende August und Anfang September stattfindendes Essens- und Weinfest
Festa di San Michele Arcangelo - Feierlichkeiten zu Ehren des Schutzpatrons im September
Carnevale Sammichelese - Umzug der Karnevalsgruppen in den Tagen vor Faschingsdienstag
Pedalando per le Nostre Strade - Tag des Fahrrads, geplant im Juli
Raduno di Zampogna, Ciaramella e Strumenti Popolari - Rückblick auf alte Lieder, organisiert von der Vereinigung Amici della Rosamarina, das im September stattfand und an dem Menschen aus ganz Italien teilnahmen
Rosamarina Pasquale - Ein alter Brauch, der darin besteht, dass alle Familien in der Woche vor Ostern einen Tannenzweig mit Orangen und Zitronen sowie ein Bildnis des Schutzpatrons erhalten. 



GERICHTE UND TYPISCHE PRODUKTE


Castagna di Serino IGP - eine der besten Kastaniensorten Italiens und die meist exportierte auf den internationalen Märkten
Patata - Eines der einträglichsten Produkte des Gebiets um San Michele, das als Beilage zu verschiedenen Gerichten verwendet wird
Fiano di Avellino DOCG - Einer der besten Weißweine Italiens und des internationalen Marktes
Melannurca Campana IGP - Die "Königin der Äpfel", mit charakteristischem Aroma und sehr feinem Duft



KURIOSITÄTEN

Im 16. Jahrhundert bildete San Michele zusammen mit den benachbarten Territorien Santa Lucia und Serino den so genannten "Stato di Serino", der sich durch einen regen interregionalen Handel und eine beispielhafte Konzentration der Produktionstätigkeiten im Süden der damaligen Zeit auszeichnete.
Von San Michele di Serino gingen im Juli 1820 die Aufstände der Carboneria serinese unter der Führung von Lorenzo De Conciliis (1776-1866) aus.
Die Gemeinde San Michele di Serino ist mit der Figur von Raffaele Perrottelli (1889-1915) verbunden, einem Helden des Ersten Weltkriegs und Träger der Goldmedaille für militärische Tapferkeit, dem ein Platz gewidmet ist.
 

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND

Die ersten Ansiedlungen in San Michele di Serino gehen höchstwahrscheinlich auf die Zeit der Samniten zurück. Später, mit der Ankunft der Römer, wurde ein großer Teil des Sabato-Tals in die Kolonie Abellinum eingegliedert. 
Die erste urkundliche Erwähnung von San Michele di Serino ist auf den 4. November 1275 datiert, obwohl einige Spuren der heutigen Siedlung bereits auf das Jahr 700 n. Chr. zurückgehen und in einem bereits bestehenden religiösen Gebäude, der Kirche Sant'Angelo ad Peregrinos, zu erkennen sind.
Im Laufe ihrer Geschichte wurde die Gemeinschaft von San Michele durch zwei schwerwiegende Ereignisse erschüttert: die Pestepidemie von 1656 und das Erdbeben von 1732. Das jüngste Erdbeben vom 23. November 1980 hatte ebenfalls katastrophale Folgen, aber auch von dieser Tragödie konnte sich die Bevölkerung mit Kraft und Stolz erholen.

 

 Für diejenigen, die auf der Suche nach einer ruhigen Atmosphäre sind, ist San Michele di Serino ein Land der bedingungslosen Menschlichkeit und der Wunden, die es zu heilen gilt, mit einem ebenso unermesslichen wie vielfältigen Erbe, das es mit träger Süße ausstrahlt.