Taurano

Die Gemeinde Taurano liegt in der Region Vallo di Lauro. Es ist eine Stadt mit 1.505 Einwohnern, 300 Meter über dem Meeresspiegel und 24 km von Avellino entfernt. Das Gebiet umfasst 9,77 km² und die Nachbargemeinden sind: Lauro, Monteforte Irpino, Moschiano, Pago del Vallo di Lauro und Visciano.
Die Etymologie des Namens wird auf Taurius oder den Nachnamen Taurus zurückgeführt. Die Einwohner werden Tauranesi genannt und Santa Maria Assunta in Cielo ist ihre Schutzpatronin.
 

INTERESSANTE ORTE


Abbadia di San Michele Arcangelo - Die heutige Anlage stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und besteht aus der einschiffigen Kirche, dem Haus des Abtes und einigen Diensträumen
Convento di San Giovanni del Palco - Erbaut auf den Ruinen einer spätrepublikanischen römischen Villa, wurde es 1383 auf Geheiß von Niccolò Orsini, Graf von Nola, begonnen: es ist ein idealer Ort für die Meditation und bewahrt einen monumentalen Holzaltar, der um 1650 von Giuseppe da Soleto ausgeführt wurde
Chiesa della Madonna del Rosario - Ende des 16. Jahrhunderts erbaut, bewahrt sie die Malereien in den Seitenkapellen von großem Interesse
Villa Romana di San Giovanni in Palco - Beeindruckende Thermalanlage aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., an der Grenze zu Laura gelegen
Chiesa della Madonna dell’Assunta - Sie befindet sich auf der Piazza Fontana und hat eine typisch barocke Gestaltung, obwohl sie eigentlich viel älter ist.
Chiesa della Madonna dell’Arco - Eine kleine Kirche ungewissen Ursprungs, die sich auf dem westlichen Ausläufer der Pietra Maula, auf dem Berg, in der Nähe des Dorfes Arcucciello befindet
Sonstiges - Piazza Freconia, Grotta del Tonfo, Ruderi di Santa Croce



VERANSTALTUNGEN


Incontri Internazionali del Folclore - Kermesse, das nun schon zum 25. Mal in den ersten zehn Augusttagen stattfindet und Folkloregruppen aus der ganzen Welt empfängt
Carnevale Tauranese - Traditionelle Veranstaltung mit Masken, Festwagen, Quadrille und Ballintrezzo (oder Liebesschnüre), typische lokale Tänze
Venerdì Santo - Eine Initiative religiöser Art, bei der am Karfreitag im Morgengrauen Jung und Alt in weißen Mänteln und mit Dornenkrone, den "weißen Gewändern", als Zeichen der Vergebung der Gnade und der lebendigen Darstellung des Leidens Christi teilnehmen
Echi d’estate - Das 1996 ins Leben gerufene Festival findet im August statt und bringt folkloristische Erfahrungen zusammen, die auf den ersten Blick unterschiedlich, in Wirklichkeit aber sehr ähnlich sind.
Portici d'Autore - Sommerveranstaltung im August, die aus einer Theatertournee besteht, bei der Mythen und Legenden, Geschichte und Folklore im Mittelpunkt stehen
Sagra dello gnocco - In den ersten zehn Augusttagen findet eine kulinarische Veranstaltung statt, die der frischen handgemachten Pasta gewidmet ist.



GERICHTE UND TYPISCHE PRODUKTE


Zuppe di Suffritto - Ein altes Gericht mit hausgemachtem Brot und Wurst, gewürzt mit Hülsenfrüchten, Erbsen, Saubohnen und Bohnen
Pasta e fagioli - Ein typischer erster Gang, der in der Version aus Taurano durch Schweineschwarten und gebratenen Speck verstärkt wird
Spaghetti mit Haselnüssen - ein typisch Gericht aus Taurano
A 'mbarinata - Polenta aus Maismehl, serviert mit Soße und Bohnen
Caciocavallo Silano g.U. - Halbhartkäse, Pasta filata, hergestellt aus der Milch verschiedener Kühe, darunter Podolica



KURIOSITÄTEN

Die in der Antike in Taurano weit verbreiteten handwerklichen Tätigkeiten wie Schnitzerei, Holzbearbeitung, Eisen und schwarzer Tuffstein sind heute fast vollständig verschwunden, aber in den verschiedenen Tuffstein- oder Steinportalen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten sowie in den raffinierten religiösen oder häuslichen Einrichtungsgegenständen und den zahlreichen Holzstatuen, die man im Lauro-Tal findet, noch immer sichtbar.
 

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND

Die Ursprünge von Taurano sind zwar ungewiss, aber sehr alt und hängen mit dem Phänomen der Transhumanz zusammen: Nach der anerkanntesten Hypothese haben sich Gruppen von Hirten-Kriegern aus dem Apennin in der Fraconia-Ebene niedergelassen und eine Symbiose mit einigen von den Etruskern (Capua, Nuceria und Nola) und Griechen (Paestum und Neapolis) bewohnten Siedlungen gebildet.
Einst ein samnitisches Oppidum, das während des Sozialen Krieges von Silla zerstört wurde, begann sich die heutige Stadt Taurano im Mittelalter zu entwickeln, als die Bezirke Ciesco, Cappello und Trivio einen vom Lehen Lauro abhängigen Ortsteil bildeten, der den historischen Ereignissen folgte.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Taurano von verschiedenen Familien verwaltet, darunter Sanseverino, Del Balzo, Orsini, Pignatelli und Lancellotti. Nach dem Umsturz des Feudalismus im Jahr 1806 und der anschließenden Einigung Italiens im Jahr 1861 war auch die Gemeinde Taurano zwischen 1870 und 1923 mit einer massiven Auswanderung, hauptsächlich nach Amerika, konfrontiert.

 

 Taurano ist eine Kultur der Folklore, voller Emotionen und Entdeckungen, in der Beziehungen gefestigt und Erfahrungen gemacht werden, die mit den traditionellsten Momenten verbunden sind und einen noch nie dagewesenen und anregenden Blickwinkel bieten