Castello Pignatelli Della Leonessa

Das Castello Pignatelli Della Leonessa liegt in der Gemeinde San Martino Valle Caudina, an den Hängen des Partenio-Gebirges.

Das in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts von den Langobarden als Verteidigungsfestung errichtete Schloss wurde während der normannisch-schwäbischen Herrschaft mehrfach umgebaut. Im Jahr 1343 erwarb Giovanni Lagonessa, ein Angehöriger der französischen Familie Lagonière, die sich in Italien niederließ und ihren Nachnamen in „Della Leonessa" änderte, das Lehen San Martino mitsamt des Schlosses.
In den folgenden Jahrhunderten kam es immer wieder zu Streitigkeiten über die Besitzverhältnisse, bis im 17. Jahrhundert die Feudalherren von San Martino beschlossen, das Schloss in einen Adelssitz umzuwandeln, so dass es nicht mehr als Festung genutzt werden konnte. Mit dem Ende der Feudalherrschaft im Jahr 1806 und dem Tod des letzten männlichen Erben der Della Leonessa-Dynastie ging das Schloss in den Besitz der Familie Pignatelli über, die die Renovierungsarbeiten in den 1970er Jahren abschließen ließ.

Das Castello Pignatelli Della Leonessa hat sein ursprüngliches Aussehen als mittelalterliche Festung bewahrt. Die meisten Verteidigungsanlagen wie die mit Zinnen versehenen Mauern, Wachtürme und Laufgänge sind noch intakt. Ebenso gut erhalten sind der Bergfried (Wehrturm), der Palast mit einem großen Saal, dessen Wände und Gewölbe mit Friesen und Wappen verziert sind, und die Zimmer, die allerdings gegen Ende des 17. Jahrhunderts durch den Einbau von Holzdecken, die die ursprünglichen Spitz- und Tonnengewölbe überdecken, in ihrer Höhe reduziert wurden. Noch heute kann man die Zisternen zum Sammeln von Regenwasser, die Kerker und das innere Oratorium bewundern.

Das Castello Pignatelli Della Leonessa ist Zeuge der reichen und bedeutenden Vergangenheit von San Martino Valle Caudina und beherrscht die gesamte Stadt Irpiniens.