San Nicola Baronia

Die Gemeinde San Nicola Baronia befindet sich in der Region Baronia. Es ist ein Dorf mit 763 Einwohnern, das 610 Meter über dem Meeresspiegel und 55 km von Avellino entfernt liegt. Das Gebiet umfasst 6,9 km² und die Nachbargemeinden sind: Carife, Castel Baronia, Flumeri, San Sossio Baronia und Trevico.
Die Etymologie des Namens geht auf den Schutzpatron der Gemeinde zurück, während das spezifische "Baronia" eine doppelte Bedeutung hat: Es bezieht sich nämlich sowohl auf den Bezirk, in dem das Dorf liegt (Baronia di Vico), als auch auf die Zugehörigkeit des Ortes, verstanden als "Baronia", zu seinen alten Herren. Die Einwohner werden Sannicolesi genannt und San Nicola di Bari ist ihr Schutzpatron.
 

INTERESSANTE ORTE


Parco dei Mulini ad Acqua - Am Fuße des Ralla-Hügels gelegen, umfasst er zwei kürzlich renovierte Mühlen
Eremo dell'Addolorata - Ein Ort der Verehrung des Leidens Christi, dem fünfzehn kleine Kapellen vorausgehen, in denen Bronzefiguren des Kreuzweges zu sehen sind
Fontana - Der aus weißem Stein errichtete Brunnen zeichnet sich durch das beeindruckende Fließen einer seiner Mündungen aus. Zu seinem Standort gehört auch das Lavatoio
Chiesa della SS. Annunziata - 1991 wiederaufgebaute Pfarrkirche, bekannt für ihren dreistöckigen Glockenturm und ihre gotischen Bogenfenster
Chiesa di San Pasquale Baylon - Kürzlich restauriert, zeichnet sie sich durch ihre schöne rosa Fassade aus
Torre merlata - Erbaut in den 1930er Jahren, um zunächst die Gemeindeuhr zu beherbergen
Anfiteatro delle Art - wurde 2016 eröffnet und bietet Platz für kulturelle, künstlerische und musikalische Veranstaltungen
Boschi e Sorgenti della Baronia - Besonderes Schutzgebiet, das bis zur apulischen Grenze reicht



VERANSTALTUNGEN


I Falò della Baronia - Projekt zur Wiederentdeckung der alten Tradition des Lagerfeuers, begleitet von musikalischen Darbietungen, gastronomischen Routen und Naturlehrpfaden
Festa di San Nicola - Fest zu Ehren des Schutzpatrons, begleitet von traditionellen Lagerfeuern und der Sagra de lu Callariell, die im Dezember stattfindet
Festa di San Pasquale Baylon - Religiöse Feierlichkeiten zu Ehren des Schutzpatrons des Landes im Mai
Sant'Rock - Musikveranstaltung anlässlich des Festes von San Rocco, das im August stattfindet



GERICHTE UND TYPISCHE PRODUKTE


Curnciell' a Callariell' PAT - Sonnengetrocknete runde Paprikaschoten, gefüllt mit Olivenöl und in Asche erhitzt
Irpinia Colline dell'Ufita DOP - Olivenöl extravergine, das hauptsächlich aus der Sorte Ravece gewonnen wird und sich durch einen angenehm bitteren und würzigen Geschmack auszeichnet
Caciocavallo irpino di grotta PAT - Pasta filata-Käse, hergestellt mit Milch aus kleinen und mittleren Betrieben, hauptsächlich von Braunvieh, traditionell in Höhlen gereift
Caciocavallo Silano g.U. - Halbhartkäse, Pasta filata, hergestellt aus der Milch verschiedener Kühe, darunter Podolica



KURIOSITÄTEN

In San Nicola Baronia ist die Tradition der "fascedde", der aus Schilf geflochtenen Körbe, noch weit verbreitet.
Zwischen 2015 und 2016 war das Dorf Gastgeber des "Europäischen Musikfestivals", an dem mehrere Künstler von nationaler und internationaler Bedeutung teilnahmen.
 

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND

Die frühesten archäologischen Funde aus der Eisenzeit (9.-8. Jh. v. Chr.), die im Gemeindegebiet von San Nicola Baronia entdeckt wurden, förderten zahlreiche Grubengräber mit reicher Grabausstattung zutage. Weitere Überreste samnitischen und römischen Ursprungs wurden in der Gegend von Acqua dei Salici gefunden, wo vermutlich ein Dorf gegründet wurde, auf dessen Gelände in der Kaiserzeit eine große ländliche Villa errichtet wurde.
Im 13. Jahrhundert ließ Anna de Bruveriis, um ihr Lehen vor feindlichen Übergriffen zu schützen, am Fuße des Trevico die Dörfer Carife und San Nicola errichten, die ursprünglich San Nicola ad Salices hießen. Zahlreiche Erdbeben im Ufita-Tal zerstörten das ursprüngliche Dorf mehrmals und zwangen die Bevölkerung, sich in der Nähe des Vallone San Nicola niederzulassen, in der Nähe eines Baches, der dem Ort einen zweiten Namen gab: San Nicola ad Ripas.
Eine weitere Serie verheerender tellurischer Phänomene verursachte jedoch auch in der zweiten Siedlung beträchtliche Schäden, so dass die Gemeinde in das Gebiet umzog, in dem sich das heutige Dorf befindet, das seinen heutigen Namen erhielt.

 

 Der Anbau, die Herstellung, die Zubereitung und das Servieren von Lebensmitteln gehören zu den ältesten Gesten, die in jeder Tradition und in jeder Kultur zu finden sind, und ein Ausflug nach San Nicola Baronia wird zu einem reinen Eintauchen in den Geschmack und in die von Generation zu Generation weitergegebenen Bräuche