Zungoli

Die Gemeinde Zungoli liegt im Ufita-Tal, an der Grenze zur Provinz Foggia. Es ist ein Dorf mit 1.057 Einwohnern, das 657 Meter über dem Meeresspiegel liegt und 60 km von Avellino entfernt ist. Das Gebiet umfasst 19,22 km² und die Nachbargemeinden sind: Anzano di Puglia, Ariano Irpino, Flumeri, Monteleone di Puglia, San Sossio Baronia und Villanova del Battista. Es wird von einer alten Wanderroute durchquert, der Regio Tratturo Pescasseroli-Candela.
Die Etymologie des Namens ist zwar noch ungewiss, wird aber einem Normannen zugeschrieben, der die strategische Lage nutzte, um eine Burg zu errichten, die "Castrum Caroli" genannt wurde. Die Einwohner werden Zungolesi genannt und die Heilige Anna ist ihre Schutzpatronin.
 

INTERESSANTE ORTE


Castello dei Susanna - Ein privates Schloss mit einer imposanten Fassade, das zur Verteidigung des Gebiets gegen byzantinische Angriffe errichtet wurde und im Laufe der Zeit zur Residenz der Markgräfin Susanna di Sant'Eligio wurde
Convento di San Francesco o dei Frati minori riformati - Es befindet sich im unteren Teil der Stadt und bewahrt einen wertvollen hölzernen Chor mit Schnitzereien aus Nussbaumholz und eine Leinwand, die San Francesco in Ekstase darstellt.
Grotte Bizantine - Die auf mehreren Ebenen entwickelten Höhlen gehen auf die byzantinische Epoche zurück und wurden im Laufe der Zeit zu Räumen für die außergewöhnliche Reifung von schmackhaften Käsesorten.
Centro storico - Ein charakteristisches Dorf, dessen historischer Kern, der vollständig aus Stein gebaut wurde, auf wunderbare Weise mehrere Kultstätten wie die Mutterkirche Santa Maria Assunta, die Chiesa di San Nicola und die Chiesa di Santa Maria di Costantinopoli sowie historische Gebäude wie den Palazzo Annicchiarico-Petruzzelli, den Palazzo Iannuzzi und den Palazzo Caputi bewahrt.
Regio Tratturo Pescasseroli-Candela - Die drittgrößte Schafsroute Süditaliens: Es handelt sich um die Route der Wanderschäferei, eine Tradition, die seit 2019 auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO steht und zu einer Route für kulturelle, sportliche und ökologische Ausflüge wird.
Sonstiges - Chiesa S. Maria Assunta, Chiesa S. Nicola, Fontane e acquedotto, Cippo militare con iscrizioni im Ort Via Traiano



VERANSTALTUNGEN


Ravece Food Festival - Veranstaltung im Zusammenhang mit der lokalen Produktion zur Feier des Ravece, einer der wertvollsten Kulturen des italienischen und internationalen Olivenanbaus
La Notte Romantica - eine Initiative des Vereins I Borghi più Belli d'Italia, ist eine Mischung aus musikalischen, theatralischen, literarischen und künstlerischen Veranstaltungen, begleitet von Verkostungen in einem sehr romantischen Rahmen, um die Schönheit des Dorfes neu zu entdecken
Festa dell‘Incoronata - Religiöse Feierlichkeiten im April
Festa di Sant'Anna - Feierlichkeiten zu Ehren der Schutzpatronin im Juli
Festa della Transumanza - Festival am ersten Sonntag im September, mit der Möglichkeit, lokale Produkte zu probieren und zu kaufen 



GERICHTE UND TYPISCHE PRODUKTE


Capicollo di Zungoli PAT - Eine Wurst, die aus den magersten und wertvollsten Teilen des Schinkens unter Zugabe von Salz und Pfeffer hergestellt wird; sie wird seit über 25 Jahren ausschließlich in Zungoli nach traditionellen, seit Generationen überlieferten Verfahren produziert
Irpinia Colline dell'Ufita DOP - Olivenöl extravergine, das hauptsächlich aus der Sorte Ravece gewonnen wird und sich durch einen angenehm bitteren und würzigen Geschmack auszeichnet
Pasta fresca fatta a mano - handwerklich hergestelltes Produkt (Nudeln), von der lokalen Bevölkerung auch "past accattat" genannt
Caciocavallo Silano g.U. - Halbhartkäse, Pasta filata, hergestellt aus der Milch verschiedener Kühe, darunter Podolica



KURIOSITÄTEN

Zungoli ist die einzige Gemeinde in der Provinz Avellino, die sich sowohl der Orangenen Flagge rühmen kann, der prestigeträchtigen Anerkennung des italienischen Touring Clubs für kleine Dörfer mit italienischer Exzellenz, als auch der Aufnahme in das Netzwerk der "I Borghi più Belli d'Italia" (Italiens schönste Dörfer), was die Qualität des kleinen Dorfes in Bezug auf Gastfreundschaft und Schönheit beweist.
Im Jahr 1618 war der Schriftsteller und Dichter Giambattista Basile (1566-1632), Autor der schönen Fabeln "Lo Cunto de li Cunti", Gouverneur von Zungoli.
 

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND

Spuren von frühgeschichtlichen Siedlungen in Zungoli, die auf dem gesamten Gemeindegebiet zu finden sind, lassen auf die Existenz eines Dorfes bereits in der Römerzeit schließen. Die Entdeckung von Münzen, Grabsteinen und anderen antiken Gegenständen zeugt von der Bedeutung des Gebiets, in dem sich das irpinische Dorf befindet, das sich durch seine Verbindungen mit den Vie Appia und Traiana und dem Regio Tratturo Pescasseroli-Candela auszeichnet, historische Routen, die für die sozioökonomische Entwicklung der lokalen Gemeinschaft entscheidend waren.
Die Stadt nahm ihre heutige Form um das 11. Jahrhundert an, als die Bevölkerung begann, sich zu einer einzigen Siedlung zusammenzuschließen, die durch den Bau von Mauern und einer Burg, die eindeutig normannischen Ursprungs ist, befestigt wurde. Unter Federico II. di Svevia wurde das Dorf 1232 zur "Universitas", d. h. zu einer Gemeinde, die vom Bürgermeister und einem kleinen Kreis gewählter Verwaltungsbeamter regiert wurde.
Die Autonomie währte nur wenige Jahrzehnte: Mit dem Sieg von Carlo d‘Anjou über Manfredi in der Schlacht von Benevento im Jahr 1266 kam Zungoli unter die anjouische Herrschaft der Familie Montefuscolo (1266-1442), gefolgt von Alfonso von Aragon (1442-1500), bis zur Familie Loffredo, die das Dorf von 1513 bis 1806 verwaltete, dem Jahr, in dem die Feudalherrschaft aufgehoben wurde.

 

 Auf dem Weg der Regio Tratturo wie in einem ungeschriebenen Ritual, wird Zungoli zum Begleiter einer Erfahrung, die Abenteuer und Sinnsuche ist