Castelfranci

Die Gemeinde Castelfranci liegt in der Region Valle del Calore. Es ist eine Stadt mit 1.927 Einwohnern, 450 Meter über dem Meeresspiegel und 33 km von Avellino entfernt. Das Gebiet umfasst 11,69 km² und die Nachbargemeinden sind: Montemarano, Nusco, Paternopoli und Torella dei Lombardi. Sie wird von dem Fluss Calore durchquert.
Die Etymologie des Namens stammt wahrscheinlich von Castrum de Francis, "Burg der Franken", aufgrund der besonderen Lage an der Grenze zwischen Benevento und Salerno. Die Einwohner werden castellesi genannt, und der Heilige Nicola von Bari ist ihr Schutzpatron.
 

INTERESSANTE ORTE


Palazzo Vittoli - Ein aristokratisches Gebäude, das 1818 erbaut wurde, wie auch das Wappen am Eingangsportal zeigt. Es befindet sich im historischen Zentrum der Stadt, hinter der Wallfahrtskirche
Wallfahrtskirche Santa Maria del Soccorso - Eines der wichtigsten Monumente in Castelfranci, erbaut im 16. Jahrhundert
Chiesa di San Nicola - sehr alte Kirche, wahrscheinlich aus der Mitte des 16. Jahrhunderts
Palazzo Palmieri - Alter Palast, kürzlich renoviert, im historischen Zentrum gelegen
Palazzo Celli-Vinoterapia - historisches Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, das an die Mutterkirche Santa Maria del Soccorso angrenzt und nach einer umfassenden Renovierung heute ein Zentrum für Weintherapie beherbergt
Chiesa di San Pietro - Das Gebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert, wurde aber 1955 aufgrund von Erdbeben für die Gläubigen geschlossen: derzeit wird es renoviert
Parco "Palata" - In Bosco Baiano gelegen, bietet er einen Picknickplatz direkt am Fluss Calore
Fontana del Paradiso - Am Flusslauf des Calore gelegen, zusammen mit den Ruinen der alten Mühlen
Sentiero Fiume Calore - Wanderweg am Fluss Calore



VERANSTALTUNGEN


Castelfranci Wine Festival - Eine önogastronomische Initiative, die die Teilnehmer dazu bringt, das Gebiet von Castelfranci mit seiner Schönheit, seinen Traditionen und seiner kulinarischen und weinbaulichen Produktion zu entdecken, angefangen bei den Spitzenweinen
La Notte re la Focalenzia - Traditionelle Veranstaltung im Dezember mit Lagerfeuern, Essensständen mit lokalen Gerichten und Volksmusik
Festa della Vendemmia - Dreitägiges Herbstfest, das der Weinlese gewidmet ist
Festa del Vino Aglianico - Fest, das dem Aglianico-Wein gewidmet ist und vom 10. bis 12. August stattfindet
Sagra della Maccaronara - Sommerliche önogastronomische Veranstaltung rund um das typische Gericht des Landes
Festa di San Nicola da Bari - Feierlichkeiten zu Ehren des Schutzpatrons am 8. und 9. Mai
Santa Maria del Soccorso - Fest, das am ersten Sonntag im August auf dem gleichnamigen Platz stattfindet, an dem sich die Kirche befindet



GERICHTE UND TYPISCHE PRODUKTE


Maccaronara - Handgemachte Hartweizennudeln mit roter Fleischsauce
Taurasi DOCG - Ein Wein mit großer Tradition, der aus einer sehr alten Rebsorte hergestellt wird: gut strukturiert, elegant und streng, aber gleichzeitig ausgewogen und tanninhaltig; geeignet für eine sehr lange Lagerung, auch dank seiner Struktur, Mineralität, gutem Alkoholgehalt und Fülle
Mugliatielli - Eine spezielle Zubereitung von Lammfleisch, typisch für die Region
Irpinia Colline dell'Ufita DOP - Olivenöl extravergine, das hauptsächlich aus der Sorte Ravece gewonnen wird und sich durch einen angenehm bitteren und würzigen Geschmack auszeichnet
Fico di San Mango PAT - Typische Frucht des Gebiets, mit saftigem Fruchtfleisch und charakteristischem Geschmack
Uva Coda di Volpe Rossa PAT - Mit ihren blütenreichen Beeren, die von einer dicken, dunkelroten Schale umhüllt sind, kann sie sowohl als Tafeltraube als auch für die Herstellung des gleichnamigen Weins verwendet werden
Caciocavallo Silano g.U. - Halbhartkäse, Pasta filata, hergestellt aus der Milch verschiedener Kühe, darunter Podolica



KURIOSITÄTEN

Die Chiesa di Santa Maria del Soccorso wurde, im Gegensatz zu anderen Gotteshäusern, nach dem Willen des Volkes erbaut.
Der Geheimbund des Schlosses von Castel, der an den Aufständen von 1820 beteiligt war, soll sich häufig im Palazzo Vittoli getroffen haben.
Zu den führenden Persönlichkeiten der Carboneria castellese gehörte Hauptmann Casimiro Celli, der von der bourbonischen Regierung des Hochverrats angeklagt und zu 30 Jahren Haft verurteilt wurde, der dann von König Franz I. von Bourbon teilweise begnadigt wurde. 
 

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND

Die Geschichte von Castelfranci hat antike Ursprünge: archäologische Funde im Gebiet von Baiano, einem Ortsteil der Gemeinde, belegen die Ansiedlung einiger nicht sehr zahlreicher Stämme bereits in der Römerzeit. Das bebaute Gebiet entstand im 9. Jahrhundert n. Chr. unter dem Namen Castrum Francorum, einer Befestigung, die errichtet wurde, um das Herzogtum Benevento vor den Franken zu schützen, die an der Seite von Ludwig II. dem Germanen nach Italien gekommen waren.
In normannischer Zeit wurde es von Guaimario Saraceno, dem Herrn von Montemarano, verwaltet; nachdem es von verschiedenen lokalen Herren regiert worden war, wurde es von Giovanni Virgato, Giovanni Della Leonessa und der Familie Della Marra erworben. Eines der ältesten Dokumente, die Castelfranci betreffen, stammt aus dem Jahr 1248 und ist die päpstliche Bulle, die am 6. Juni in Lyon erlassen wurde und mit der Papst Innozenz IV. das Land Castrum de Francis, das der Familie De Montana gehörte, an Bella De Amicis, die Witwe von Guglielmo di Montemarano, zurückgab.
Von der Pest im Jahr 1348 schwer getroffen, erholte sich die Stadt erst im 16. Jahrhundert, während der spanischen Herrschaft, deutlich.

 

 Castelfranci ist ein bezaubernder Ort, an dem man seine wahre Seele bewundern kann, während man den Taurasi mit seinen granatroten Reflexen kostet. Zeit, sich auf den Weg zu machen, um gemeinsam den Geschmack von Irpinien wiederzuentdecken